Lust auf Bibliothek




Am 3. Mai 2024 fand turnusgemäß unser Stammtisch statt. Diesmal gab es ein besonderes Thema und einen besonderen Gast: Wir begrüßten den  Schriftsteller Thomas Ranft zu einem Vortrag mit Lesung zum Thema

Trotzdem Sibirien


Wie lebt es sich 7000 km weiter im Osten? Thomas Ranft hat es ausprobiert und  fünf Jahre lang am Baikalsee als Deutschlehrer gearbeitet. In seiner spannenden Präsentation berichtete er von Lada-Fahrten bei minus 30 Grad über eine anderthalb Meter dicke Eisdecke, zeigte endlos weite Taiga-Landschaften und verriet uns, warum bei den Menschen in Russland die herzlichste Gastfreundschaft und wortkarge Schroffheit oft dicht beieinander liegen. Dazu gab es Eindrücke aus der Transsibirischen Eisenbahn, an Bord derer sich ein ganz eigenes Zeitempfinden entwickelt.





Am 29. April 2024 war Professor Gerd Kempermann in der Stadtbibliothek Kamenz zu Gast. Er ist Arzt und Forscher am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Dresden. Dort geht er der Frage nach, wie körperliche und geistige Aktivität unser Gehirn prägen. Die Ergebnisse seiner Arbeitsgruppe prägen den internationalen Wissensstand maßgeblich mit.

Das System zur Reservierung von Tickets wurde erstmalig erweitert, man kann ab jetzt dafür auch die Website des Fördervereins nutzen.



Was für ein Thema! Das Interesse war unglaublich groß, um die 100 Besucher lauschten gebannt seinen Ausführungen, und auch das anschließende Gespräch war spannend!




 


 


Wieder einmal Wissenschaft vom Feinsten in der Bibliothek und rund 60 Besucher wollten dabei sein, wenn Karl Leo vom Lehrstuhl Opto-Elektronik der TU Dresden von seiner Forschung erzählt.
Was wir da über organische Halbleiter hörten, ging weit über OLED-Displays und biegsame Solarmodule hinaus. Manchmal fühlte es sich an, wie der berühmte Blick in die Glaskugel, soweit greift diese For-schung in die Zukunft.
Organische Halbleiter, die im Körper verbaut werden und keine Abstoßungs-reaktion hervorrufen. Sensoren zur Über-wachung der Wundheilung, die sich nach getaner Arbeit im Körper von selbst auf-lösen. Ansätze für künstliche neuronale Netze, die nicht nur algorithmisch nach-gebildet werden.

Vielen Dank an Professor Karl Leo!



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Am 16. Oktober 2023

stellte Wolfgang Melzer seinen druck-frischen neuen Roman mit dem Titel "Refugium" vor.
Der Dresdner Dichter Uwe Claus mode-rierte den Abend und Detlef Schweiger, ebenfalls aus Dresden, steuerte elektro-nische Klänge bei.

In unangestrengter Atmosphäre redeten wir darüber, wie weit KI schon in unseren Alltag eingreift, welche Farbe der Roman wohl hat, wenn man die gelesenen Auszüge zugrunde legt und darüber, ob man ein Handy eigentlich schon als neues kognitives Organ seines Besitzers auffassen kann.


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Am 3. Juli 2023

kamen immerhin 20 Besucher zu unserem ersten Filmabend. Gezeigt wurden sieben Kurzfilme von sächsischen Filmemachern sowohl aus dem dokumentarischen Bereich als auch Spielfilme.
Durch das Programm führte Barbara Wallbraun, Filmemacherin aus Leipzig. Sie moderierte auch das Gespräch mit Erik Schiesko, dem Regisseur des Films "Hinterberg".

Fazit: Die Filme waren nicht von der Art, wie man sie zur Primetime im Fernsehen sieht, waren also auch recht anstrengend. Auch war ihre Qualität sehr unterschied-lich. Beides wäre vermutlich kein Hindernis gewesen, wäre genug Zeit gewesen, um ins Gespräch zu kommen.
Besonders in dieser Hinsicht werden wir das Konzept der Veranstaltung überdenken.


Wanderung auf Jurij Brezans Spuren

Bei idealem Wanderwetter gingen wir von der Pilgerherberge in Crostwitz an der Satkula entlang bis zum Wohnhaus des sorbischen Schriftstellers in Dreihäuser. Wir mussten uns durchfragen, fanden dann aber hin. Krabat war gerade nicht da, aber das war vielleicht auch gut so.

Zurück in Crostwitz saßen wir in der Herberge noch zusammen und schwatzten über Gott und die Welt. Als wir auseinander gingen wurde der Wunsch laut, solche Wanderungen öfters zu unternehmen.



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Der Seminarbereich der Bibliothek war mit rund 60 Besuchern picke-packe-voll. Das Interesse der Kamenzer war groß.

Alexander Lasch, Professor für germa-nistische Linguistik und Sprachgeschichte,
stellte zunächst einige Eigenheiten der Herrnhuter vor, die die Missionsberichte der Gemeine zu einer einzigartigen Quelle zur Erforschung der Geschichte Nord-amerikas im 18. Jahrhundert machen.

Ihr besonderes Verhältnis zur Welt und ihre detailreichen Berichte komplettierten und schärften unseren Blick auf den Genozid  an den Indigenen, hob er hervor. Denn um einen solchen handele es sich zweifellos.  Lasch reflektierte auch Haltung und Rolle der Herrnhuter im damaligen Geschehen.

Wir gingen klüger nach Hause.



Am 16. 1. 2023

reichten die Stühle kaum, so groß war das Interesse. Über 60 Besucher - was für ein Start ins neue Jahr!

Auf der Bühne des Foyers empfing eine Installation aus farbigen Fahnen die Besucher. Die Malerin Britta Kayser hatte sie eigens für die Bibliothek geschaffen.

Wolfgang Melzer stellte überraschende Mechanismen der Farbwahrnehmung vor und ging  der Frage nach, welche  Farben
literarische Texte haben könnten.

Der Schauspieler Alexander Höchst interpretierte Texte der Weltliteratur, die prototypisch für verschiedene Farben stehen können.

 


Am 2. 12. 2022

lasen Tina Brüggener, Uwe Claus und Wolfgang Melzer vor rund 50 Zuhörer in der Bibliothek ihre sehr unterschiedlichen Dreiecksgeschichten über einen Fisch im Glas, den prickelnden Kauf eines Paars Ohrringe und die Versuchungen eines Spiels namens Catch the Wind.

Die folgenden Gespräche zwischen den Lesenden und im Plenum waren lebhaft und anregend.

Zum Abschluss gab es noch drei kurze Texte quasi zum Dessert.